Das Reisen steht in der heutigen Zeit oft in der Kritik. Die Auswirkungen auf die Natur sind kaum mehr abzuschätzen und die Menschenmassen haben so manches einstiges Naturwunder zu einem Trampelpfad verwandelt.
Natürlich darf bei aller Kritik am Reisen nicht vergessen werden, wie sehr fremde Länder die Augen öffnen und wie sie zu zur persönlichen Bildung beitragen können. Was es also heute und in Zukunft braucht, das ist ein verändertes Reisen, ein Reisen, das den Fokus auf die Klasse und nicht auf die Masse setzt. Gerade junge Globetrotter haben erkannt, dass es Veränderungen braucht und zeigen sich offen, was Innovationen im Tourismus angeht.
Sind Reisen und humanitäre Hilfe vereinbar?
Neben der Wahl des Reisemittels und des Ziels, muss heute über die Art des Urlaubs nachgedacht werden. Zweimal im Jahr nach Mallorca fliegen, um dort das immer gleiche Programm zu erleben, das kann und muss heute kritisiert werden. Der Begriff des modernen Tourismus muss stückweise wieder durch das Reisen ersetzt werden. Ein Reisender macht sich auf den Weg, weil er oder sie einen bestimmten Zweck verfolgen. Nicht nur das eigene Vergnügen stehen auf der Tagesordnung, der Reisende möchte sich in der Fremde mit seinem Wissen, aber auch durch seine finanzielle Position, einbringen und zu einer Verbesserung der Situation, die vorgefunden wird, beitragen.
In den meisten Ländern, die auf Fernreisen besucht werden, bekommen Touristen kaum etwas von einer möglichen schlechten humanitären Situation mit. Gerade bei Rucksackreisenden sind die Länder Südostasiens, wie Laos und Kambodscha beliebt. Thailands Inseln und weiße Strände, die legendäre Full-Moon-Party und günstige Drinks – das tropische Königreich hat auch seine anderen Seiten, die natürlich den spendablen Touristen nicht gezeigt werden. Wer sich allerdings dafür interessiert und aus diesem Grund über das eigene Verhalten als Reisender nachdenkt, der kann in Thailand Freiwilligenarbeit machen. Das muss nicht bedeuten, dass die eigene Freizeit nur mit Arbeit verbracht wird, schließlich geht es bei humanitärer Hilfe auch um das Lernen und um das Knüpfen neuer Kontakte.
Sinnstiftende Reisen geben den Ton an
Weg vom Konsum, hin zu wahren und bleibenden Werten – Reisen werden mehr und mehr zu einem Luxusgut und sind nicht mehr länger nur Konsumgut, das beliebig austauschbar ist. Junge Reisenden legen Wert auf den individuellen Charakter einer Reise und möchten, dass die Zeit in der Ferne das eigene Leben positiv beeinflusst. Nur faul am Strand liegen, die Vollpension genießen und nichts tun, das ist für die meisten heute ein Unding. Wer seine Zeit in der Ferne nutzen kann, um Gutes und Sinnstiftendes zu tun, der hat damit einen Grund für seine Reise und auch eine Entschuldigung für die Emissionen, die ausgestoßen werden.
Natürlich muss aufgrund des großen Angebots heute genau unterschieden werden. Nicht jede Art von humanitärer Hilfe passt zu einem selbst und nicht alle Projekte tragen wirklich zu einer Verbesserung der Situation bei. Heutiges Reisen ist also immer mit einer gewissen Recherche verbunden. Wer sich die Zeit nimmt und sich die Frage nach den eigenen Zielen bei einer Reise stellt, der darf sich auf ein Abenteuer freuen, das wirklich inspiriert und im Gedächtnis bleibt. Das Reisen findet damit zu seinen Ursprüngen zurück.